Münchsmünster - Martinskirche

Lindenstr. 46, 85126 Münchsmünster

 

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Das Kirchlein in Münchsmünster wurde bereits vor 85 Jahren errichtet und wird bis heute als Gottesdienstraum und Versammlungsort der kleinen evangelischen Gemeinde genutzt.


Es ist die einzige Kirche der Gemeinde, die über eine Glocke verfügt - diese wird nach wie vor von Hand geläutet! Dieses Gebäude dürfte der älteste evangelische Gottesdienstraum zwischen Ingolstadt und Abensberg und zwischen Pfaffenhofen und Beilngries oder Kehlheim sein. 
In dieser Kirche aus Holz finden 90 Menschen Platz, unter Ausnutzung aller Reserven auch mal 100 Menschen (Coronabedingt aktuell ca. 15 Plätze).
Aber sie besitzt eine kleine Orgel, in ihr werden Kinder getauft, regelmäßig Gottesdienste gefeiert und sie dient auch als Ort für einen kleinen Kreis Ehrenamtlicher, die sich in der Sakristei oder dem Gemeinderaum regelmäßig treffen.

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Die Kirche hat eine eigenartige Geschichte: In Münchsmünster kaufte Anfang des letzten Jahrhunderts ein offenbar evangelischer Herr "Stadelbauer" aus Regensburg einige Äcker des ehemaligen Kloster Münchsmünster. Es siedelten sich in der Folge weitere evangelische Familien an, Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts mögen es 30 bis 40 Evangelische Christen gewesen sein. So entstand eher zufällig ein evangelischer "Kern" in der weiten Diaspora östlich von Ingolstadt, der noch bis 1936 regelmäßige Gottesdienste im Wartesaal (2. Klasse) des Bahnhofs feierte.

1936 wurde das "Bethaus" errichtet; einer netten Geschichte nach, weil sich jemand im völlig überfüllten Weihnachtsgottesdienst den Mantel am Ofen des Wartesaales verbrannt hatte.
Diese kleine Gemeinde baute eine Kirche, die dreimal so groß war wie sie selbst - welch ein Optimismus! Aber auch die Evangelischen aus Pförring und Wackerstein kamen in diese Kirche nach Münchsmünster. Das war das Zentrum der Gemeinde! (In Vohburg gab es damals so viele Evangelische, wie ein Mensch Finger an der Hand hat...)

Kreuz Martinskirche
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1945 wurde die Kirche plötzlich zu klein, nachdem eine Gruppe von Flüchtlingen aus Schlesien hier am Ende ihres Weges angekommen war.
Bis 1969 war diese Kirche der einzige eigene Gottesdienstraum der Gemeinde. Das änderte sich mit den Neubauten in Vohburg und Geisenfeld, die der Martinskirche in Münchsmünster einen nachhaltigen Bedeutungsverlust bescherten. Davon hat sich dieser Kirchenraum bis heute nicht wieder frei gemacht.
Seit einiger Zeit sind die Wasserarmaturen im Nebenraum stillgelegt, weil es im Winter immer wieder Probleme mit eingefrorenen Leitungen gibt. Weil aber die Evangelischen in Münchsmünster inzwischen gelernt haben mit Provisorien und Improvisationen zu leben, geht auch das Leben unter diesen Umständen bis heute weiter.
Wir freuen uns über jeden Gast im Gottesdienst.
Von März 2015 wurden regelmäßig Abendgottesdienste am Sonntag hier gefeiert an Stelle der früher gewohnten Gottesdienstzeit um 8:30 Uhr. Inzwischen findet in der Regel jeden Monat ein Gottesdienst um 11 Uhr statt. Die genauen Termine finden Sie im Veranstaltungskalender!
Gerne stellen wir die Kirche für Trauungen und Taufen zur Verfügung, wenn es nicht mehr als 100 Menschen sind, die in ihr Platz finden wollen.

Sie ist ein Kleinod in der ganzen Umgebung und wir wollen sie wieder neu mit Leben füllen.