Herr Rudi Dinius gehörte zu den Jugendlichen, die am Anfang der Evangelischen Kirchengemeinde in Vohburg Gründungsmitglieder des seinerzeitigen Posaunenchores unter der Leitung von Herrn Berg waren. Er entdeckte damals auch schon seine Freude am Orgelspiel und lernte das Instrument zu beherrschen.

Er wurde zugleich ein routinierter Organist und ein sensibler Mitwirkender an der Gestaltung vieler Gottesdienste in den mehr als vierzig Jahren seines Dienstes in der Kirchengemeinde Vohburg. Er war immer bereit zum Einsatz, auch als er nicht mehr in Vohburg wohnte und widmete der Entwicklung seines Könnens viel Liebe und Zeit.

Aufmerksam verfolgte er die Predigten und die Veränderungen in der Gottesdienstgemeinde, er freute sich, wenn ein Gottesdienst gut besucht war. Mit seinem sensiblen Spiel unterstütze er die Gemeinde und stärkte ihren Gesang.

Er wird fehlen im Kreis der Organisten, und er wird fehlen in der Gemeinde. Obwohl man die Organisten in der Kirche oft nicht sieht, war Rudi Dinius mit seinem Spiel ein treuer Begleiter der evangelischen Gemeinde Vohburg. Und er hatte sich sehr auf das neue Instrument in der Jesuskirche gefreut.

Rudi Dinius verstarb völlig überraschend während eines Sonntagsspaziergangs. Wir erinnern uns dankbar an einen einfühlsamen Musiker und freundlichen Begleiter im Leben der evangelischen Kirchengemeinde Vohburg. Er wird im engsten Kreis bestattet in Feuerthal bei Hammelburg im Familiengrab seiner Lebensgefährtin Birgit Söder.


 

Früher dienten die Glocken dem Ruf in die Gemeinde, in die Welt: von der Uhrzeit angefangen zu den regelmäßigen Gebetszeiten, am Sonntag zum Gottesdienst und an den Feiertagen zur Erinnerung an die Besonderheit der Stunde. Sie waren insofern Mittel des Glaubenslebens. Sie läuteten bei einem Sterbefall (und es gibt Orte, wo das gegenwärtig immer noch so gehandhabt wird). Sie läuten vielfach während eines Vater-Unser-Gebets, teilweise während der Einsetzung eines Abendmahls oder auch am Ende eines Gottesdienstes.

Es ist schon erstaunlich, was da innerhalb kürzester Zeit auch in der Kirche an Materialien erstellt wird und im digitalen Raum eingestellt wird, um damit zu ersetzen, was derzeit konventionell nicht mehr möglich ist. Denn die Versammlung in einem Raum, das gemeinsame Feiern, Singen und Beten, das gemeinsame Hören auf Lesung und Predigt, und auch der persönliche Austausch unter Anwesenden ist derzeit schlicht unmöglich.

Oder anders gefragt: „Kann man Gottesdienst feiern, ohne dass „die Gemeinde“ oder wenigstens ein paar Gemeindeglieder dabei sind?

Das Thema stellt sich auf kuriose Weise: In Zeiten der aktuellen Pandemie ist es geboten, zumindest vor der Entdeckung von Abwehrmechanismen wie Medikamenten oder Impfungen, zueinander auf Abstand zu gehen und keine größeren gemeinsamen Veranstaltungen zu besuchen. Und darunter fallen natürlich auch Gottesdienste!